Projektübersicht
Projekt
Künstlerschaufenster
Veranstalter
Die Aufgabe des Schaufensters ist es, als Teil der uns täglich umgebenden Werbemaßnahmen Bedürfnisse zu erzeugen. Wie ein Schrein dient die Auslage zur Auratisierung des ausgestellten Konsumartikels, um in eine Art Kommunikation mit den Passanten zu treten. Die in Szene gesetzten Waren sollen Sehnsucht nach ihrer Aneignung entfachen, also den Passanten veranlassen das Geschäft zu betreten. Kaufen wird zum Lustprinzip, das weit über die Bedürfnisbefriedigung hinausgeht. „Das Schaufenster als liberale Peepshow der Ware“ [1] ist Teil des Stadtbilds, die Schaufensterkultur ist zentrales Element des Urbanismus. Als Medium der kapitalistischen Massenkultur hat sich die Warenauslage einen zentralen Platz im öffentlichen Raum erobert. Das Schaufenster oder der „Warenauslagekasten“, wie es früher genannt wurde, dient wie ein Bühnenbild zur Präsentation und betont den Fetischcharakter der Ware.
Das Projekt Künstlerschaufenster, initiiert von Peter Pakesch und Peter Weibel stellt sich mit kritischem Bewusstsein gegen die Welt als Ware und stellt einen künstlerischen Eingriff in den ‚Konsumterror’ dar. Es gelingt den Initiatoren einige Geschäftsleute zu überzeugen ihre Schaufenster für einen begrenzten Zeitraum den eingeladenen KünstlerInnen zur Verfügung zu stellen. Das Schaufenster als Warengalerie wird zu einem eigenständigen Kunstwerk umgestaltet und als neu besetztes Ausdrucksmedium der Kunst positioniert. Die verschiedenen künstlerischen Ansätze nutzen ihren Bezug zur Auslage als ihrem Repräsentationskontext, um einen irritativen Eingriff in den Bilderalltag der Stadt zu machen.
[1] Peter Weibel, Schaufenster-Botschaften. Ein Piktorial zur Ikonographie des Urbanismus, in: Künstlerschaufenster, hrsg. von steirischer herbst, Graz 1979.
EM
