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Josef Schützenhöfer
hard larbour "painting the final round at semperit"
2003
Südtirolerplatz 13

Skultpuren

Auszug aus den Hallen. Seit dem endgültigen Aus für den österreichischen Reifenhersteller Semperit im Vorjahr, wird ein legendärer Ort heimischer Indrustriegeschichte stillgelegt. Im niederösterreichischen Traiskirchen werden dutzende Maschinen demontiert, verpackt, ins Ausland gebracht. Auslagerung. Dorthin, wo die Produktionskosten niedriger, die Gewinne noch höher sind. Gähnende Leere dort, wo früher Arbeiterinnen und Arbeiter in ihrem Baluzeug Dienst verrichtet haben. Schwarze zahlen habne dem Muterkonzern Conti nicht gereicht, eine 107-jährige Arbeitertradition ist Geschichte.
Der Maler Josef Schützenhöfer dokumentiert und interpretiert diesen Ausverkauf. Hält die von Frustration, Ärger und Traurigkeit geprägten Tage des Abschiedes in Ölgemälden und Skizzen fest. Porträtiert die letzten, noch nicht zum Abtransport bereiteten Vulkanisierungspressen (mit ihnen wurden den vom Band laufenden Reifen-Rohlingen das Profil eingedrückt) sowie jene Menschen, die an ihnen hantiert haben. Menschen, aus deren Geschichte Lebenserfahrung sprocht. Für eine Aktion der Intro-Graz-Spection montiert Schützenhöfer die lebensgroßen, auf Sperrholz gemalten Bildnisse der ArbeiterInnen mit jenen der Maschinen. Das Ergebnis ist eine wuchtig-kraftvolle Installtion im öffentlichen Raum, ein Monument der Arbeiterkultur, ein Denk-Mal wider den Globalisierungswahn.

Intro-Graz-Spection