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Martin Gansberger   |   Max Gansberger
Kunst in Heimarbeit
2004
Kleine Zeitung

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Copyright: Max und Martin Gansberger

Für das Titelblatt der 100 Jahresausgabe der Kleinen Zeitung bauten Markus Gansberger und Martin Gansberger einen überdimmensionalen Origamifrosch aus Aluminium. Die Fotos wurden in der Zeitung abgebildet und die Skulpturen zierten die Feierlichkeit in der Grazer Stadthalle.

Mit diesem Projekt wollen wir den Begriff des Kunstwerks und die Meinung der ÖsterreicherInnen dazu untersuchen. Muss ein Kunstwerk von einem/einer KünstlerIn gemacht werden? Oder ist es die größere Kunst, eine große Menschenmenge
dazu zu motivieren, bei einem solchen Projekt mitzumachen? Wird jeder der mitmacht zum Künstler? Wer definiert, was Kunst ist und was nicht?
Künstler wie Joseph Beuys, Erwin Wurm und viele mehr haben die Betrachter (Rezipienten) in ihre Arbeiten eingebunden.
Joseph Beuys ging so weit und behauptete, dass jede Person (vom Kleinkind bis zum Greis) ein Künstler ist bzw. sein kann. Mit unserem Projekt wollen wir herausfinden, wie groß die Bereitschaft der ÖsterreicherInnen ist, bei einem solchen Projekt mitzumachen. Weiters würden wir uns freuen, wenn der Kunstbegriff in den Köpfen der ÖsterreicherInnen neu überdacht wird.
Das Objekt:
ein Origami-Frosch aus Tageszeitungen:
Eigentlich gibt es durch den Faltplan und die genaue Anleitung schon fast keinen künstlerischen Freiraum mehr. Dieser beschränkt sich ausschließlich auf das Aussuchen des Ausgangsmaterials (Zeitung, Text, Bild ...).
Wir sind gespannt und lassen uns überraschen.
Bei diesem Projekt interessiert es uns besonders, wieviele ZeitungsleserInnen dazu motiviert werden können, einige Minuten ihrer Zeit einem gruppendynamischen
Kunstwerk zu widmen. Die Objekte sollen dann in ein Briefkuvert gesteckt, mit Name, Adresse, Zeitungsname, Erscheinungsdatum und Seitenangabe versehen, an die Neue Galerie Graz geschickt werden. Sie werden dann von uns fotografiert, analysiert und mit einer zusätzlichen
Aufmerksamkeit an die TeilnehmerInnen zurückgesandt.
Die entstandenen Skulpturen sollen im Zuge der Ausstellung in der Neuen Galerie Graz inszeniert werden. In welcher Form dies geschehen wird, ist noch unklar, da wir die Anzahl der zurückkommenden Objekte nicht abschätzen können.
Somit können alle LeserInnen ihren Beitrag zu der Ausstellung leisten und Teil des “Kunstwerks” werden.
Danach sollen die 3-dimensionalen Faltwerke mittels einer Publikation in ihre ursprüngliche 2-Dimensionalität zurückgeführt werden. Eine mögliche Belohnung für die Mitwirkenden: Eine Anleitung zu einem Spiel, notiert von Nele Wohlatz und Markus Gansberger. Bei diesem Geschicklichkeitsspiel (brasilianischer und indischer Straßenkinder) werden nur fünf kleine Kieselsteine benötigt.