blank_ic_all.gif

zweintopf
Der Bettelautomat - the autmatic begging machine
2008
Schaufenster POW   |   Mariahilferstraße
zweintopf


Copyright: zweintopf

Wie viel ist eigentlich der Mensch wert in unserer Gesellschaft?

Normal ist nur, wer in der Stadt einkauft. Wer den öffentlichen Raum für andere Tätigkeiten nutzt wird bestenfalls angestarrt und schlimmstenfalls „entfernt“. Die Kehrseite der konsumorientierten Welt wird von uns ferngehalten – womöglich kommen wir sonst auch noch auf den „dummen“ Gedanken mit unserem Geld etwas Sinnvolleres anzufangen, als es für den neuesten Fernseher oder die Modetrends der Saison in den Geschäften zu lassen.

Kann man Armut verbieten nur weil sie lästig ist? Weil sie im öffentlichen Raum Konfrontation mit den Mitmenschen sucht?

„Man kann einem armen Menschen nicht verbieten, sich in einem öffentlichen Raum den Menschen zu zeigen und um Hilfe zu bitten. Das würde eine Einschränkung der menschlichen Freiheit in einem Maße sein, wie es dann ausweitend in viele andere Bereiche ausgedehnt werden könnte“ meint Pfarrer Pucher.

„Man kann“ meint das BZÖ und geht mit Handykamera auf Simulantenjagd.
Und mit Kehrbesen auf Säuberungstour. Durch die Innenstadt. „Man kann“ auch feststellen, dass „Bettlerkriminalität“ keinen Spass macht, wie die FPÖ. Sie fordert „Bettelautomaten“ statt Bettler.
Eine Apparatur, die einfach und ohne zwischenmenschlichen Kontakt ermöglichen soll, sein Kleingeld auch nach der Vertreibung aller Bettler aus unserer Stadt sinnvoll loszuwerden. Gedacht für jene, die in einem gesäuberten, ganz dem Konsumtreiben gewidmeten Straßenbild noch das Bedürfnis haben, ihrer Nächstenhilfe monetären Ausdruck zu verleihen. Automatisiert, standardisiert. Inkl. Quittung. Kein leises, flehendliches Bitte-Bitte- Gestammel, keine Kinderfotos, keine Beschreibungen von Operationen, die finanziert werden wollen.

Geldeinwurf.

Menschenrauswurf.

DANKE.