blank_ic_all.gif

Christian Tschinkel
Glockenflugbahnen | DUR
2008
Mariahilferplatz
Mariahilferkirche
Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark

< 1 | Bild 2/2


Copyright: offsite

21. 07. bis 19. 10. 2008

Eine alte Legende besagt: "Die Glocken fliegen nach Rom". Was aber wäre, wenn Glocken überall hin fliegen und gleichermaßen alle Grenzen überwinden könnten? Das Kunstprojekt Glockenflugbahnen versucht mit Hilfe ungewöhnlicher Lautsprecherklänge abseits alltäglicher Glockenspielästhetik eine derartige Turmmusik zu gestalten. Die realen Glockenklänge der Grazer Mariahilferkirche werden mit geografisch fremdartigen und utopischen Klängen synchronisiert, sodass ihre resultierende Verknüpfung an poetischer Kraft gewinnt. Eine musikalische Reise beginnt. Diese zeichnet eine eigenwillige „Flugbahn“ nach, welche musikalisierten Spannungs- & Lösungsprinzipien akusmatischer Klangbilder folgt und den ZuhörerInnen am Mariahilferplatz erlaubt, kurz inne zu halten.
Weiterentwickelnde Variationen bzw. Mutationen werden nach und nach einen ganzen Zyklus derartiger Turmmusik komplettieren. Es lohnt sich also immer wieder mal um 16h am Grazer Mariahilferplatz vorbei zu "hören".


DUR - Der Unprivate Raum

Der öffentliche Raum schreibt sich nicht nur durch Bilder in das Erlebnisrepertoire der PassantInnen ein, er macht ebenso bestimmt durch Geräusche, Töne und Klänge Eindruck auf die wechselnden, immer wiederkehrenden BenutzerInnen. Das Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark will mit dem Projekt DUR, das der erfahrene Komponist und Medienmusiker Josef Klammer kuratiert, die Aufmerksamkeit auf die Polyvalenz unserer Raumerfahrungen lenken.

Werner Fenz

DUR bespielt nicht den öffentlichen Raum, sondern den unprivaten, also jene Räume, die sich zwar im Eigentum der Öffentlichkeit befinden, jedoch nicht für diese bestimmt, ausgelegt oder vorgesehen sind. DUR bespielt aber auch private Räume, die auf Grund ihrer Geschichte, ihrer Lage oder dem Gesetz nach in die öffentliche Nutzung übertragen wurden. Sechs KünstlerInnen haben steiermarkweit sechs Projekte entwickelt, die den unprivaten Raum als reale akustische Umgebung wahrnehmen und weiterverarbeiten und als Aufführungsort nützen. Es sind unprivate Räume, denen durch ihre urban-synästhetische, physikalische, architektonische oder historische Beschaffenheit ein visuell-akustisches oder akustisch-musikalisches Potenzial immanent ist. Alle unsere akustischen Emissionen – ob im privaten oder kollektivem Interesse – werden vom öffentlichen Raum getragen, dem Medium Luft.

Josef Klammer, Kurator