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Michael Hieslmair   |   Marusa Sagadin
ruhgu gugu oder rugguh gugu
2003
Sackstraße 17
ESC / Institut für künstlerische Gestaltung, Fakultät für Architektur / Graz 2003 Kulturhauptstadt Europas : waiting by doing

Installation: 3 mit einer Getreidemischung gefüllte Säcke (Material LKW Planen), mit Zeitschalter gekoppelte Schließ- und Öffnungsvorrichtung

Im Zuge der Lehrveranstaltung „Kunst und Öffentlichkeit“, am Institut für Künstlerische Gestaltung der TU Graz, begann uns die Beziehung zwischen „öffentlichen Tieren“ und Menschen zu interessieren. Besonders fielen uns im Stadtgebiet während der Recherche ganz spezielle Orte auf, an denen solche Kontakte stattfinden und auch selbstverständlich wirken. Auffällig wurde, dass dabei vor allem eine gewisse Regelmäßigkeit Voraussetzung ist.
Bei einer genaueren Betrachtung stellten wir fest, dass zum Beispiel Schlossberg und Stadtpark voll von solchen Kontaktstellen sind, die von verschiedenen Organisationen oder Personen betreut werden.

Unsere Intention ist, solche Vorgänge zu thematisieren.
Ein Schaffen neuer Kontaktstellen ermöglicht uns in Zusammenarbeit mit Zoologen der Universität Graz das Beobachten von Tieren. Das Interesse gilt im speziellen dem Verhalten der Tiere, dem Aufsuchen neuer Orte und der Art wie sie besetzt werden.
Um den Lernprozess verfolgen zu können ist es nötig die Aktion zwei Wochen lang durchzuführen.
Die historische Entwicklung der Sackstrasse bestimmt die Position der Kontaktstellen und ihre sequenzartige Funktion. Im Laufe der Innenstadtentwicklung wächst die Sackstrasse beginnend am Hauptplatz in drei Etappen, in sogenannten Säcken bis zur heutigen Form. Den jeweiligen Abschluss eines solchen „Sackes“ bildete ein Tor, das im Zuge der Erweiterung geöffnet wurde. Diesen drei historischen Stadien entsprechen unsere drei neuen Kontaktstellen, die als hängende Säcke ausgeführt sind.
Die Säcke werden wie Transparente oder die Weihnachtsbeleuchtung an den Straßenkabeln befestigt. Sie sind mit einer Getreidemischung (Gewicht 20 – 30 kg) gefüllt, von der ein geringer Teil zwei mal pro Tag herausrieselt.

Maruša Sagadin, Michael Hieslmair