Tom
Burr
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Installation: Scheinwerfer beleuchten Hintereingang Künstlerhaus und Toiletteneingang auf der anderen Straßenseite
Sein Projekt 'A Ramble in Central Park', 1992, das als Ausgangspunkt für die Installation in Graz zu sehen ist, setzt sich mit der Wechselbeziehung von Parkverwaltung und Parkbenutzung auseinander. Burr zeigt in seiner Installation wie das Aneignen von öffentlichem Raum von sozialen Randgruppen, wie Homosexuellen, von der Parkverwaltung überwacht und statistisch erfasst wird.
Seine genaue Beobachtung von staatlichen Bedeutungssystemen setzt Tom Burr in 'Zwei zusammenhängende Strukturen', eine temporäre Lichtinstallation, um. In seiner Arbeit für die Ausstellung „Kontext Kunst“ im Künstlerhaus und in der Fabrik Lastenstraße 11 nähert sich der Künstler dem Raum um das Künstlerhaus in einer analytischen Beschreibung der Benutzungsstrukturen. Dabei sticht Burr das auf der gegenüberliegenden Straßenseite liegende Gebäude ins Auge - eine öffentliche Bedürfnisanstalt. Die Intention des Projektes ist es, das durch die Apsis sakralraumartig anmutende Künstlerhaus und das unscheinbare Gebäude der WC-Anlage in Kontext zueinander zu setzen. Dafür lässt Burr die beiden Nebeneingänge des Künstlerhauses (wovon einer über eine Rollstuhlrampe verfügt) und den Zugang zum WC-Gebäude im grellen Scheinwerferlicht erstrahlen. In der Symbolsprache des öffentlichen Raumes steht eine starke Ausleuchtung bei Nacht für Kontrolle und Überwachung. Burr bedient sich dieser Sprache, setzt sie in einen ungewohnten Kontext und transportiert so seine systemkritische Botschaft.
EM