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Ferdinand Penker
o.T.
1988
Bundespolizeidirektion Graz ("Stützpunkt West"), Vorplatz, Foyer   |   Karlauerstraße 14
Ämter/Öffentliche Einrichtungen

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Ensemble bemalter Aluminiumskulpturen

Am Vorplatz und im Foyer der Polizeidirektion befinden sich drei - aus je drei Plastiken - bestehende Skulpturengruppen. Das Werk des Künstlers kennzeichnet der Pinselstrich, der an die Gestik des abstrakten Expressionismus erinnert, aber äußerst planvoll und gezielt aufgetragen wird.[1] Die Monochromie gehört zu einem weiteren Charakteristikum seiner Werke aus den Achtzigern. Eine Farbe, hier Blau, wird in ihren verschiedenen Nuancen - von leuchtendem Ultramarin bis zu mattem Himmelblau - variiert. Die Figuren aus Aluminium sind sandgestrahlt, spritzverzinkt und weiß grundiert. Als zweiten Farbwert blitzt an manchen Stellen das Weiß der Grundierung zwischen den Blautönen hervor. Die unruhig, in mehreren Schichten von breiten Pinselstreifen bemalte Oberfläche kontrastiert mit der Form der Figuren, die Bruchstücken von klassischen Architekturformen ähneln. Sie sind größtenteils in rechteckige Formen gegliedert, nur Kanneluren und Profile unterbrechen die exakte Geometrie.[2] Einige der Plastiken stehen, andere scheinen wie einmal umgeworfen liegen geblieben zu sein - die Aufstellung innerhalb der Dreiergruppen erscheint zufällig und verstärkt den Eindruck von Ruinenstücken. Penker verbindet Außen- und Innenraum indem er im halbkreisförmige Foyer den dritten Teil des Figurenensembles aufstellt.
Der Raumbezug der Arbeit zu dem streng gegliederten Bau mit klassizistischen Elementen ist auf Kontraste aufgebaut. Durch die Spannung zwischen der Architektur und den antikisierenden Architekturelementen Penkers entsteht eine Art inszeniertes Bühnenbild.

[1]vgl. Arnulf Rohsmann, ferdinan penker / die neunziger jahre, in: Ferdinand Penker, Ausstellung Klagenfurt 1999, Katalog Graz 1999, S. 9.
[2] vgl. Graz - art map. Kunst im öffentlichen Raum, Hg. Werner Fenz, Manfred Gollowitsch, u.a., Graz 1995, S. 66.