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Gustav Troger
Raumbild - Schulbild
1987
4. Bundesgymnasium Oeverseegasse, Stiegenhaus   |   Oeverseegasse 28
Schulen/Universitäten/Bildungshäuser

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Schwebende Textilobjekte

Kunst und Bau

Gustav Troger, der am Beginn seiner künstlerischen Laufbahn Stahlplastiken schuf, ändert seine Ausdrucksweise, indem er sich mit malerischen Raumplastiken beschäftigt, die für diese Schaffensperiode zu seinem Markenzeichen werden. Er näht aus Stoff Figuren, Interieurs und Landschaften und stopft diese Stoffe wie Pölster mit Papier aus. Die einzelnen Teile werden danach mit dünnen Drähten aufgehängt, so dass sie jeder Luftzug in Bewegung versetzt. Diese Figuren bilden die Malunterlage für die verschiedensten Motive, wie Portraits, Muster und andere verspielte Motive.
Die mehrteilige Installation ist im Innenraum der Schule zu finden. Die Objekte schweben zwischen drei Stockwerken im offenen, durch ein abgeschrägtes Glasdach bedecktes Stiegenhaus. In diesem neu zugebauten Trakt befinden sich Zeichensäle, Turnsaal, Klassenzimmer und die Bibliothek. Gustav Trogers Intention ist es auf den Schulbetrieb in einer künstlerischen Ausdrucksweise einzugehen, die auch den Schülern ohne zusätzliche Erklärung verständlich sein sollte.
Mehrere Figuren in unterschiedlichen Haltungen sind von vielen anderen Motiven wie Wolken, Bälle und verbogene Rahmen, die mit geometrischen Mustern oder Portraits von Erwachsenen und Jugendlichen bunt bemalt sind, umgeben. Eine Figur scheint Fußball zu spielen, eine andere fällt gerade von einem kippenden Bücherregal, weitere schweben frei im Raum.
Durch die Entscheidung des Künstlers die Plastiken von der Decke zu hängen erhält das Werk, Leichtigkeit und Dynamik. Das Gesamtbild der Installation soll die Architektur auflockern und eine fröhliche, verspielte Grundstimmung vermittlen. Die Objekte beziehen sich auf die Schüler und die von ihnen genutzen Räume, wie den Turnsaal. Gustav Troger versucht im Rahmen des Projekts Kunst und Bau die Architektur zu ergänzen und auf die Benützer des Gebäudes einzugehen. Die verspielte Farbigkeit der Formen bildet einen klaren Gegensatz zu der schlichten Architektur des Stiegenhauses.

EM