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Gustav Troger
Couplet: Stahl -Tanne
1989
Landesberufsschule 6, Turnhalle, Vorplatz   |   Hans-Brandstetter-Gasse 8
Schulen/Universitäten/Bildungshäuser

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Der Künstler versucht den Eingangsbereich mit dem Innenbereich zu verbinden und die Funktion des Gebäudes miteinzubeziehen. Die Arbeit besteht aus mehreren Teilen: der malerischen Gestaltung des Bodens, der Skulptur und einer eigens gepflanzten Tanne.
Die Linien für die Gestaltung des Vorplatzes hat Troger aus dem Grundriss des Gebäudes hergeleitet. Die weißen Linien auf Teer, die mit einer Straßenmarkierungsmaschine angebracht wurden, ziehen sich bis ins Foyer des Gebäudes und sind ähnlich den Bodenmarkierungen in Sporthallen angebracht.
Auf der rechten Seite des Vorplatzes befindet sich im Rasen eine zu einem Bogen gekrümmte Stahlstele, die ihre Fortsetzung in einem ebenfalls gebogenem, aber sehr viel kürzeren Stahlteil hat, der am auskragenden Dach des Eingangs befestigt ist. In einer imaginären Verbindung der beiden Stahlteile bilden sie einen Torbogen. Die am Boden befestigten Stelen aus rostfreien Stahl sind 2,5 bzw. 1,25 m hoch.
In die Oberfläche des geschliffenen und polierten Stahls ist das Wort „insult“ in Schreibschrift dicht aneinandergereiht in ständiger Wiederholung eingeritzt. In englischer Übersetzung bedeutet das Wort beleidigen, sein lateinischer Ursprung bedeutet ebenfalls verhöhnen, aber auch umherspringen, hineinspringen, sich tummeln.
Eine junge Tanne links vom Eingang bildet den Abschluß der Installation. Sie ist eine Anspielung auf die Intention von Turnübungen, junge Menschen „stark wie Tannenbäume“ zu machen. Die geschwungene artifizielle Stahlform und die gerade vegetabile Form des Baumes bilden einen Gegensatz. Die ursprüngliche Anordnung ist heute nicht mehr nachvollziehbar, da die Tanne aus Unwissenheit, dass sie Teil der künstlerischen Gestaltung ist, entfernt wurde.

[1]vgl. Graz - art map. Kunst im öffentlichen Raum, Hg. Werner Fenz, Manfred Gollowitsch, u.a., Graz 1995, S. 93.
[2]vgl. Elisabeth Schwarz, Gustav Troger. Werkauswahl von 1980 bis 1998, Diplomarbeit vorgelegt bei Univ. Doz. Dr. Werner Fenz, S. 131.