Gustav
Troger
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Anlässlich des Zubaus am LKH Gelände wird Gustav Troger beauftragt, die künstlerische Gestaltung der großzügig verglasten Eingangshalle der Pathologischen Anatomie zu übernehmen.
Er löst die ihm gestellte Aufgabe durch eine Verbindung von Raum und Kunstwerk, indem er einen Stahlkörper direkt in den Bau integrierte. Installation und Raum bilden so eine untrennbare Einheit.
Das Stahlteil wird knapp vor der Wand aufgestellt und reicht vom Boden bis zur Decke. Ein ca 70 cm breiter Streifen Wand, direkt hinter der Figur, wird unverputzt belassen, um auf die nackte Ziegelwand einen schmalen dunkelblauen Streifen zu malen, der wie eine Art Schatten von dem freistehenden Stahlteil zu fallen scheint. Der Körper selbst tritt am Boden und an der Decke mit etwa gleichen Durchmesser in den Raum. Zur Mitte hin verjüngt sich die Stele stark und ist nur wenige cm breit. Der Stahlkörper läuft schräg durch den Raum, von rechts unten nach links oben.
Auf die spezielle Funktion des Gebäudes - wissenschaftliche Untersuchungen am lebenden und toten Gewebe - nimmt der Künstler im freigelegten Wandteil Bezug. In der pathologischen Untersuchung wird Gewebe zur genaueren Untersuchung freigelegt, ähnlich der Wand, die Einblick unter ihre Oberfläche gewährt. Die Umsetzung der künstlerischen Arbeit zeigt durch die Miteinbeziehung des Umraums die Tendenz das Kunstwerk in seine Umgebung auszudehnen.
EM