blank_ic_all.gif

Marko Lulic
Der Stoff aus dem die Träume sind
2010
Terrassenhaussiedlung, Graz St.Peter   |   St.Peterhauptstrasse
Projekte

< 1 | 2 | Bild 3/3


Copyright: KIÖR

Im Zuge des Projekts SCHÖNES WOHNEN (2010) wurden vom Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark sechs österreichische Künstlerinnen und Künstler bzw. Künstlerduos eingeladen, die Wohnsi-tuation in Grazer Siedlungen zu thematisieren: Ines Doujak, Sonja Gangl, Oliver Hangl, Hiesl-mair/Zinganel, zweintopf und Marko Lulić.

Im Grenzbereich von öffentlichem und privatem Raum sollten durch die gemeinsame Arbeit mit den Bewohnerinnen und Bewohnern Prozesse initiiert werden, die Spuren im sozialen Gefüge der von den Künstlerinnen und Künstlern ausgewählten Siedlungen setzen und – über den Produktionszeitraum hin-aus – hinterlassen.

Wie zu erwarten war, sind verschiedene Ansätze verfolgt worden, wobei tatsächlich die intensive Kom-munikation mit den Bewohnerinnen und Bewohnern im Vordergrund stand.

Das Thema Wohnen geht uns nahe. Nicht von ungefähr werden „Wohn(t)räume“ zum beliebten Schlag-wort in der Vermarktung von Immobilien. Die Vorstellungen davon sind jedoch so verschieden wie die Menschen selbst. Die einen träumen von grünen Oasen, die anderen von Urbanität. Wohninsel, Wohn-oase – diese beiden Begriffe werden im Zusammenhang mit der in den 1970er Jahren in Graz-St. Peter errichteten Terrassenhaussiedlung, einem Klassiker der Grazer Siedlungslandschaft, immer wieder ge-nannt. Beste Wohnzufriedenheit wird dem charakteristischen Stahlbetonbau attestiert. Eine von Anfang an bestehende aktive Interessensgemeinschaft mit einem gewählten Vorstand trägt dafür Sorge, dass das auch so bleibt. Als sich Marko Lulic ́ für die Terrassenhaussiedlung entscheidet, ist klar, dass er seine Arbeit im Dialog mit diesem demokratischen Forum entwickeln wird. Aus den Diskussionen ergibt sich der Wunsch nach der Belebung des (fehlenden) Zentrums der Anlage; der Werkstoff Beton bewegt, und an ihm scheiden sich die Geister. Der Stoff, aus dem Träume sind. Der vieldeutige Satz markiert das Zent-rum der Siedlung und taucht im Zentrum der Stadt als Plakat auf. Keine Werbung, oder doch?


(c) KIÖR