blank_ic_all.gif

Constantin Luser
Molekularorgel
2010
TU-Graz, Neue Chemie   |   Stremayrgasse 16, 8010 Graz
Ämter/Öffentliche Einrichtungen

< 1 | Bild 2/3 | 3 >


Copyright: KIÖR

Im Innenhof der Neuen Chemie der TU-Graz steht auf dem Dach des neuen Hörsaalgebäudes Constantin Luser's "Molekularorgel", eine einzigartige, verspielte, interaktive Röhrenskulptur, bestehend aus 14 Trompeten, 14 Posaunen und 7 Tuben.
Ausgangspunkt für Lusers Instrument waren „chemischen Trompeten“, die dem Bau, so der Künstler, „etwas Surreales, Absurdes gegenüberstellen sollen“. Die Trompeten bilden sich gewissermaßen wie eine dreidimensionale riesige Molekularstruktur ab, verfügen über ebenso viele Töne und können zu besonderen Gelegenheiten von einem „Molekularorchester“ bespielt werden.
Eröffnet wurde die „Molekularorgel“ am 7. Oktober 2010 im Rahmen des Musikprotokolls des Steiri-schen Herbstes mit einer Komposition von Peter Jakober. Ein Folgekonzert fand am 8. Oktober statt.
Constantin Luser: „Ursprünglich war für die Orgel ein Sechseck als Metapher für das in der Chemie allge-genwärtige Kohlenstoff-Molekül vorgesehen – im Entwicklungsprozess kam dann ein Eck dazu, um den sieben Tönen einer Oktave zu entsprechen. Die Molekularorgel zitiert eine laborähnliche Versuchsanla-ge, die Forschung verlagert sich jedoch in den musikalischen Bereich, in einen Tönchen¬beschleuniger – sozusagen.“
Peter Jakober: „Für mich ist das Bild, 35 Musike¬rInnen an dieser Skulptur spielen zu sehen, besonders stark. Einerseits ist da die strenge Struktur der Orgel mit der genauen Vorgabe der Temposchichten, an-dererseits der ausführende Mensch, der diese Skulptur zum Klingen bringen muss und eigentlich gar nie exakt im Takt sein kann. Dieser Gegensatz macht die Klänge erst lebendig, spannend und faszinie-rend.(…) Die spielenden MusikerInnen blicken durch die Form der Orgel in verschiedene Himmels¬richtungen und können deshalb den/die DirigentIn nicht sehen. Die Lösung waren blinkende LED Leuch-ten als Metronom für die einzelnen SpielerInnen, denen so auch verschiedene Tempi zugespielt werden können. Genau diese Arbeit mit mehreren Tempi beschäftigt mich schon seit langem.“
(Zitiert aus einem Interview mit Theresa Steininger für Ö1)

(c)KIÖR