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Manfred Erjautz   |   Michael Kienzer
Korsage/Patchwork
1994
Universität, Institutsgebäude Merangasse, Erschließungshalle   |   Merangasse 70
Schulen/Universitäten/Bildungshäuser

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Stahlskulptur (Kienzer) und Aufkleber (Erjautz)

Kunst und Bau

Ein skulptural architektonisches und ein aus vielen Teilen zusammengesetztes Bildelement charakterisieren die Gemeinschaftsarbeit von Manfred Erjautz und Michael Kienzer. Beim Umbau der ehemaligen Druckerei Wall in ein Institutsgebäude der Karl Franzens Universität reichen die beiden Künstler erstmals ein gemeinsames Projekt ein. Kienzer setzt in das Stiegenhaus einen knapp über acht Meter hohen minimalistischen Metallkubus ein, dessen Breitseiten offen bleiben. Dadurch entsteht in der Konfrontation mit der funktionalen Ebene des Baus eine Art zentrales Tor. Die gesamten Innen- und Außenflächen bedeckt Erjautz mit Logos, Signets, Piktogrammen. In diesem Überangebot tritt der einzelne Informationswert zurück und die malerische Textur in den Vordergrund. In monumentaler und farbig expressiver Gestalt reflektiert das Objekt wie eine in den Raum erweiterte Plakatwand die Bilderflut des Alltags und zwinkert auf der kunsthistorischen Ebene den Decollagen der sechziger Jahre zu. Mit der Partizipation der Studierenden wird nicht nur gerechnet, sie ist willkommen, zitiert doch die äußere Erscheinung die Ästhetik vieler Universitätsfoyers, nicht ohne sie in eine dominierende künstlerische Form zu bringen. Die Referenzen dieser Arbeit vor Ort führen somit sowohl in den architektonischen als auch – auf einer Metaebene exemplifiziert – in den visuellen Alltagsraum.

WF