Anna Kowalska
Found in Translation
2007
Afro-Asiatisches-Institut   |   Leechgasse 22
Afro-Asiatisches Institut : Wir sind viele.


Ein Projekt zur Repräsentation von Sprache(n) im öffentlichen Raum
Sendeort: Radio Helsinki 92,6 FM - Zeiten auf: www.helsinki.at
Zeit: ab Freitag, 1. Juni 2007 bis 4. Juni 2007
Ausgehend von einer "doppelten Sprachidentität" von ZuwanderInnen, MigrantInnen, AsylwerberInnen ist es interessant, der Frage nachzugehen, wie die mitgebrachten Sprachen die Lebenswirklichkeit und den Alltag von uns allen mitgestalten. Die Anpassung an eine neue Mehrheitssprache ist immer ein einseitiger Akt, die "Fremdsprachen" verbleiben im Hintergrund, werden im öffentlichen Raum kaum repräsentiert. Besonders die deutsche Sprache schein allen "Femdeinflüssen" zu trotzen. Die Sprache "perfekt" zu beherrschen bleibt jenen vorbehalten, die sie als Muttersprache bezeichnen können, und sie sind es, die über die Zugehörigkeit der Anders-Sprechenden zu urteilen wissen.
Die SprecherInnen der meisten öffentlichen und privaten Sender (mit Ausnahme des unabhängigen Radios) sprechen Hochdeutsch bzw. mit regionaltypischem Akzent. Bis heute gibt es keine nicht-weißen NachrichtensprecherInnen. Die "Reinheit" der Sprache ist Teil des rassistischen Bewertungskonstrukts genauso wie ihre Verteidigung vor "Vermischung" mit anderen Sprachen. Der Prozess der sprachlichen Anpassung könnte als "Übersetzung" der eigenen Person bezeichnet werden, wie es Eva Hofmann in ihrem Buch "Lost in Translation" beschreibt.