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Dorothea Erharter
Durchgang
1997
Bezirke Gries und Lend, von verschiedenen Ausgangspunkten aus   |   Stadtgebiet
Intro-Graz-Spection : Seitenwechsel

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Expedition: Entdeckungsreise für Stadtbenützer. Öffnung von üblicherweise verschlossenen Gassen und Durchgängen

Copyright: Johannes Gellner

Durchgänge durch Höfe oder schmale, verkehrsfreie Gassen erleichtern nicht nur die Bewegung, sondern rhythmisieren in dieser Weise die Wahrnehmung. Aluch richten sie den Blick auf fremde Orte, nicht nur auf die, die sie zugänglich machen, auch auf die, die sie verbinden.

Einige solcher Durchgänge gibt es auch in der Murvorstadt. Durchgänge, die geöffnet werden könnten. Abgesperrte Tore, zugemauerte Reichen, durch Privatfirmen genutzte Gassen bilden Hindernisse in der Stadt, die zumindest teilweise beseitigt werden sollten. Die Idee des Abgrenzens von Privatflächen ist noch nicht 100 Jahre alt.

Mit dem Projekt Durchgänge werden die Qualitäten der Öffnung von Durchgängen gezeigt und der Blick auf Orte gelenkt, die teils aufgrund eingespielter Geh- und Sehgewohnheiten, teils aus Unzugänglichkeit von vielen nicht bemerkt werden. Auf mehreren Ebenen soll die Wahrnehmungsrhythmik der Bewegung durch die Stadt verdeutlicht werden. Das Projekt ist ausschließlich für den öffentlichen Raum konzipiert:

Während des Festivals wird jeden Tag ein Durchgang neu geschaffen, der danach [möglichst für immer] offen bleibt.

Am jeweiligen Tag erscheint je Durchgang ein Inserat in der Kleinen Zeitung, das auf dessen Öffnung hinweist und ein Foto des Ortes, der dadurch sichtbar wird, zeigt.

Am letzten Tag des Festivals findet eine Führung statt, bei der sowohl die neu geschaffenen und teilweise bereits bestehenden] Durchgänge, als auch andere "fremde" orte abgegangen werden. Die Bewegung wird real.

Im Zentrum des Gebietes zwischen Griesplatz und Grieskai existiert bereits ein kaum bekanntes System von Durchgängen. Dort, als Kernstück, sollen abstraktere Aspekte des Projekts in Form einer Installation dargestellt werden Durch verfremdete Geräusche, die entlang von acht unterschiedlichen Wegen durch die Murvorstadt aufgenommen wurden, wird die Wahrnehmungsrhythmik akustisch demonstriert.
Dieser Ort ist zugleich die räumliche und zeitliche Mitte der Führung.

DE, IGS